Ein iPhone-Killer scheint das neue Smartphone von Research In Motion (RIM) nicht zu werden. Analysten berichteten von einen schleppenden Geschäft mit dem Torch 9800. Der Eindruck verstärkte sich am Dienstag, als der weltgrößte Onlinehändler Amazon und andere Onlineshops den Preis halbierten – und das keine Woche nach dem Verkaufsstart in den USA. Dies wird allgemein als sehr schlechtes Zeichen gewertet.
Der Blackberry Torch sollte eigentlich RIMs Wunderwaffe gegen das iPhone 4 von Apple und die immer beliebter werdenden Android-Handys werden.
Es hat einen Touchscreen und zusätzlich zum Ausschieben die bekannte Blackberry-Tastatur. Doch in den ersten Tagen konnte RIM nach den Schätzungen von RBC Capital Markets und Stifel Nicolaus nur rund 150.000 der Handys unters Volk bringen, wie das “Wall Street Journal” berichtete. Zum Vergleich: Apple war von seinem neuesten iPhone an den ersten drei Tagen 1,7 Millionen Stück losgeworden.
RIM versucht nun, die Kunden mit einem günstigeren Preis zu locken. Statt 199,99 Dollar kostet das Torch in vielen Onlineshops nur noch 99,99 Dollar – und damit die Hälfte des Einstiegspreises für das iPhone 4. Mit dem Kauf ist jeweils der Abschluss eines Zwei-Jahres-Vertrags mit dem US-Mobilfunkanbieter AT&T verbunden. Das letzte Smartphone, dass so rasch im Preis halbiert wurde, war das Kin von Microsoft, welches kurz darauf eingestellt wurde.
Die Erfolglosigkeit des neuen Blackberry könnte mit der Strategie von RIM zusammen hängen. Blackberrys sind klassische Businessgeräte, welche durch ihr cleveres und sicheres E-Mail Management bestechen. Research in Motion versucht nun mit dem Torch einmal mehr, Fun Elemente wie Games, Social Media Tools und anderes mit einzubauen. Das wird aber von der Business Klientel offenbar nicht geschätzt. Neue Käuferschichten scheint sich RIM dadurch nicht erschliessen zu können, und die bestehenden Blackberry Fans werden durch diese Funktionen eher abgeschreckt.