Gestern Mittag folgten einige Blogger und Linkriss-Leser dem Aufruf von Christian Leu, den neuen Ringier Newsroom zu besichtigen. Kommunikationschef Edi Estermann gab uns erstmal einen spannenden Überblick, warum sich Ringier Ende 2007 entschieden hat, das Projekt „Newsroom“ anzugehen. Mit flotten Sprüchen zeigte er die Veränderungen auf, welche auf Verlagshäuser momentan zukommen. Man glaubte ihm gerne, dass die Idee, Blick, Blick am Abend, Sonntagsblick und Blick.ch aus einem zentralen Newsroom zu produzieren, einiges an Überzeugungsarbeit bei den rund 250 Journalistinnen und Journalisten brauchte, damit die Idee der Konvergenz auch erfolgreich sein würde.
Spannend waren auch die Diskussionen zur Bezahlung von Inhalten, welche wir mit Chris Öhlund führten, der der Meinung ist, man müsse die Nutzer langsam aber sicher daran gewöhnen, dass guter Inhalt kostenpflichtig zu sein hat. Nebenbei erfuhren wir auch noch, dass Apple nicht 30% sonder eigentlich rund 40% der Einnahmen behält, da sie einen ungenauen Eurokurs und 15% Mehrwertsteuer abziehen (die Apple Store Abrechnung erfolgt in Luxenburg).
Danach ging’s ans eingemachte und wir durften den Newsroom, intern auch „Die Brücke“ genannt, besichtigen. Erstaunlich wie ruhig ein Raum mit 250 Arbeitsplätzen sein kann. Alles gruppiert sich um einen runden Tisch in der Mitte, an welchem alle wichtigen Meetings abgehalten werden. Davor gibts eine RIESIGE Videowand, auf welcher verschieden TV Kanäle und Webseiten angezeigt werden.Dieser Screen kann auch für die Meetings benutzt werden. So sieht jeder jeweils gleich, was auf der Welt passiert oder kann die Meetings mitverfolgen. Dass auch die 4 Chefredaktoren ihre Arbeitsplätze direkt auf der Brücke und nicht ein Einzelbüros haben, hat mich einigermassen erstaunt.
Abgeschlossen wurde der interessante Rundgang mit einem Blick ins eigen WebTV Studio, in welchem Talksendungen und Wirtschaftsnews für Cash.ch produziert werden. Ich habe in den 2 Stunden einiges gelernt (so z.B. dass es in einem Grossraumbüro gleich viel angenehmer ist, wenn die Telefone ALLE auf die leiseste Klingeltonstufe gestellt werden) und bedanke mich herzlich bei Christian Leu der dies ermöglicht hat. Es war wie immer top organisiert und super spannend!