Heute Abend um 19 Uhr schweizer Zeit startet der Mac App Store. Man muss kein Prophet sein um vorauszusagen, dass der Mac App Store ein grosser Erfolg werden wird. Der erste App Store für ein Desktop Betriebssystem wird ähnliche Auswirkungen haben wie vor 2.5 Jahren der Start des App Store auf dem iPhone. War es vorher eher schwierig eine Applikation zu finden, zu installieren und dann up to date zu halten, wird das durch den App Store einfach automatisch erledigt. Gleichzeitig hat der Start des Mac App Store einige Auswirkungen auf Benutzer wie Entwickler:
Auswirkungen für Benutzer:
Für die Benutzer bringt der Mac App Store einen Komfortgewinn sowie eine Vereinfachung beim Umgang mit Software. Durch den einheitlichen Store müssen nicht mehr zig Webseiten nach der gewünschten Applikation durchsucht werden, sonder es kann in der entsprechenden Store Kategorie gestöbert werden. Dazu müssen keine DVDs mehr bestellt und auch keine verschiedenen Bezahlsysteme benutzt werden. Die Abrechnung erfolgt bequem über den iTunes Account. Auch kann eine gekaufte Software auf beliebig vielen Macs benutzt werden wo der eigene iTunes Account drauf ist. Software Lizenzen sind also an den Benutzer gekoppelt und nicht mehr an den Computer. Ein grosser Vorteil, wenn man mehrere Macs besitzt. Auch Profi Nutzer profitieren, wer viele Programme installiert hat, den kann es einige Mühe kosten die Versionen jeweils aktuell zu halten. Das alles entfällt mit dem Mac App Store, da dieser automatisch auf anstehende Updates hinweist. Das dürfte dann ein Problem werden für Anbieter von Softwareverwaltungs und Versionstools wie zum Beispiel MacUpdate oder Versiontracker.
Auswirkungen für Entwickler:
Für Softwareentwickler stellt die Einführung des Mac App Store zuerstmal eine super Möglichkeit ihre Software zu präsentieren, so dass sie auch gefunden wird. Statt eine eigene Webseite pflegen und vermarkten zu müssen, übernimmt das der Mac App Store. Als Entwickler brauche ich mich nicht um Download und Lizenzmanagement zu kümmern, da Apple das für mich macht. Dafür gebe ich rund 30% des Verkaufspreises an Apple. Ein fairer Deal wenn man bedenkt, dass dabei ja auch das Hosting der Software von Apple übernommen wird.
Grosse Veränderungen dürften bei der Preisgestaltung von Applikationen zu erwarten sein. David Gewirtz von ZDNet.com erwartet dramatische Preiseinbrüche. Bisher sind die Preise für Programme bei Mac OS X eher hoch, gemessen am Marktanteil welchen der Mac hat. Nun strömen aber tausende Entwickler, welche bisher Apps für iOS entwickelt haben, neu in den Mac App Store. Diese Entwickler sind sich Preise zwischen 1 und maximal 20 Franken gewohnt. Durch die Nähe von iOS und OS X ist eine Portierung vom iPad/iPhone auf den Mac keine so grosse Sache, was heisst das diese neuen Entwickler im Mac App Store die Preise drastisch drücken werden. Um da noch mithalten zu können, werden auch die bestehenden OS X Programme günstiger werden müssen.
Fazit:
Der Mac App Store wird das Suchen, Kaufen und Verwalten von Software auf einem Desktop Betriebssystem grundlegend verändern. Weg von DVDs und verstreuten Downloadseiten, hin zu einem zentralisierten System mit klaren Vorgaben und Regeln. Der Erfolg wird sicher gross werden, und Microsoft wird in Zukunft bei Windows 8 sicher einen ähnlichen Service einbauen.
iFrick.ch wird über den Start heute Abend berichten, und morgen Freitag die wichtigsten und spannendsten Apps im Mac App Store vorstellen.