Neulicht hat Apple neben dem kleinen iPhone SE auch das iPad Pro 9.7 Zoll vorgestellt. Ich habe mir den kleinen Bruder des iPad Pro 12.9 Zoll genauer angeschaut.
Wer keine Lust hat den ganzen Testbericht zu lesen dem werde ich hier schon mal ein kurzes Fazit geben: Das iPad Pro 9.7 Zoll ist das besten iPad welches Apple bisher gebaut hat und damit automatisch auch das beste Tablet zur Zeit.
Es ist kompakt, verfügt über jede Menge Power und ein neues, brillantes Display, dafür müsst ihr aber auch einen Haufen Geld bei Apple lassen. Und da stellt sich natürlich die Frage welches der vielen Apple Tablets man den nehmen soll. Aber fangen wir von vorne an:
Seit rund 3 Wochen habe ich mein grosses iPad Pro gegen das kleinere Modell ausgetauscht. Im Apfelfunk Podcast habe ich schon berichtet, dass ich seit Anfang Jahr versuche Dinge mit dem iPad zu erledigen welche ich vorher mit dem Laptop gemacht habe. Das gelingt immer besser.
Das grosse Pro Modell ist mir aber oft ein wenig zu gross, vor allem wenn ich unterwegs bin oder zu Hause auf der Couch arbeite. Das hat auch Apple bemerkt und bringt mit dem iPad Pro 9.7 Zoll ein Pro Modell welches genau die gleichen Masse hat wie das iPad Air 2. Gewicht und Abmessungen sind unverändert. Auch die Akkulaufzeit entspricht dem Air 2.
Das iPad Pro 9.7 kommt als erstes iPad auch in der Farbe Rosé Gold. Ich war erst skeptisch finde diese Farbe aber inzwischen echt cool. Sieht weniger Pink aus als vielmehr etwas „rostig matt“. Dazu gibt es das neue iPad Pro mit bis zu 256 GB Speicher. Auch das grosse iPad Pro hat Apple ab sofort mit bis zu 256 GB Speicherkapazität im Programm.
Unter der Haube ist aber nichts mehr gleich wie beim iPad Air 2, hier hat Apple massiv aufgerüstet.
Fangen wir bei den Lautsprechern an. Im kleinen Pro stecken 4 Speaker wie beim grossen Modell. Diese sind laut, deutlich und verfügen sogar über einen annehmbaren Bass. Alles in allem klinkt das neue Pro viel viel besser als das iPad Air 2. Ich habe mit grossem Vergnügen Filme darauf geschaut. Ein echter Fortschritt. Das Display ist dann auch gleich das nächste Highlight.
Die Auflösung blieb bei 2048 x 1536 was 264 ppi entspricht. Apple verbaut hier aber erstmals die True Tone Technik. Dabei misst ein neuer Sensor die Lichtintensität und passt daraufhin die Farben des Displays an. Nicht das wir uns hier falsch verstehen, die Displays des iPad Air 2 sowie des grossen iPad Pro sind ebenfalls klasse Displays, aber das neue iPad legt hier noch einmal eine Schippe drauf.
Vor allem für Profi-Bildarbeiter kommt diese Funktion wie gerufen. Das iPad Pro 9.7 Zoll (so ein doofer Name echt!) versucht die Farben so darzustellen wie sie auf einem Blatt Papier jeweils wären, was je nach einfallendem Licht anders aussieht. Ist nicht zwingend aber recht praktisch habe ich festgestellt. Ein wenig so wie eine erweiterte Night Shift Funktion. Das iPad Air 2 oder auch das iPad Pro 12.9 wirken kühler mit mehr Blaustich im Bild.
Der Apple A9X Chip ist derselbe wie im grossen iPad Pro. Er taktet aber im iPad Pro 9.7 Zoll etwas tiefer und verfügt „nur“ über 2 GB RAM. Das spielt aber im Alltag keine Rolle. Schon das iPad Air 2 habe ich nie an seine Leistungsgrenzen getrieben, geschweige das noch viel schnellere neue iPad Pro.
Im Geekbench schlagen die Pro iPad Modelle sogar das MacBook Air sowie das MacBook.
Natürlich sagt ein Benchmark nichts über ein Gerät im täglichen Einsatz aus. Aber das neue iPad Pro hat Power genug, ihr werdet hier niemals einen Lag oder Stottern in Apps oder der Bedienoberfläche feststellen. Auch wer damit Gamen möchte wird keinerlei Probleme haben. Das war aber auch beim iPad Air 2 schon so muss hier klar gesagt werden.
Eher unerwartet hat Apple die Kamera im iPad Pro 9.7 massiv aufgerüstet. Da steckt jetzt die gleiche Kamera drin wie im iPhone 6S (hier mein Testbericht zum iPhone 6S Plus) und die ist ja wirklich gut. Ich finde zwar Leute welche mit ihren Tablets fotografieren immer etwas peinlich. Bei uns in Bern fotografieren vor allem asiatische Touristen mit Tablets. Wer das mag kann nun auf eine 12 MP Kamera mit f/2.2-Blende zurück greifen welche auch über einen LED Blitz verfügt.
Natürlich lässt sich die neue Kamera auch problemlos dazu benutzen um Dokumente zu scannen. Dafür nutze ich jeweils die App Scanner Pro von Readdle.
Die Kamera kann auch 4K Videos aufnehmen und die Live Foto Funktion ist auch drin. Die neue Kamera steht wie schon beim iPhone 6S etwas vor. Trotzdem kann man das neue iPad Pro problemlos auf den Tisch legen ohne das es wackelt.
Für Selfies steht nun ein 5 MP Shooter bereit welches auch den True Tone Flash via Display integriert hat.
Auch das iPad Pro 9.7 kommt mit Apples Smart Connector. Über diesen kannZubehör angeschlossen sowie das iPad Pro geladen werden.
Das Zubehör beschränkt sich aktuell auf den Apple Pencil sowie das Smart Keyboard. Ich bin schon beim iPad Pro 12.9 recht zufrieden mit der apple-eigenen Tastatur gewesen. Leider gibt es auch jetzt 6 Monate (!!) nach Verkaufsstart immer noch keine Deutsches Tastaturlayout.
Hier Apple klar versagt. Was soll das ? Eine cooles Keyboard welches das iPad Pro zum produktiven Arbeiten prädestinier aber immer noch keine angepassten Layouts. Hey Apple, pennt ihr in Kalifornien. Es gibt noch andere Länder als die USA.
Trotzdem tippe ich auch auf dem kleinen Smart Keyboard flink und schnell. Den Apple Pencil benutze ich praktisch nie. Ich bin kein Grafiker oder Zeichner. Zur Anfertigung handschriftlicher Notizen ist das Ding aber auch für mich gut nutzbar. Mit dem kleineren Pro nutze ich das öfters als mit dem grossen Modell da mit dieses als Notizblock einfach viel zu gross vorkam.
Ich kann euch hier die App GoodNotes 4 sehr empfehlen. Ist super um Notizen zu erstellen und diese danach via OCR in Text umwandeln zu können.
Der Apple Pencil wird natürlich immer noch über den Lightning Port des iPad Pro geladen, was nach wie vor ziemlich bescheuert aussieht aber schnell und problemlos funktioniert.
Einen Nachteil gegenüber dem grossen Bruder hat das iPad Pro 9.7 beim Softkeyboard. Dieses wurde beim grossen iPad Pro um nützliche Zusatztasten erweitert, was leider beim kleinen Modell nicht übernommen wurde.
Hier sieht das Softkeyboard gleich aus wie bei iPad Air 2.
Eine Neuigkeit bringt das iPad Pro 9.7 welche bisher kein Apple Gerät mitbringt. Es verfügt in der LTE Version zusätzlich zum Nano SIM Schacht über eine eingebaute Apple SIM. Mit dieser lassen sich je nach Land verschiedene PrePaid Tarife direkt buchen.
Das ist gerade im Ausland sehr praktisch und teilweise auch günstiger. Die Auswahl für den Benutzer steigt und er braucht keine SIM Karten zu wechseln je nachdem wo er sich aufhält.
Wer braucht das neue iPad Pro:
Mein Fazit zum iPad Pro 9.7 ist klar positiv. Das Gerät vereint alle Funktionen des grossen iPad pro im schlanken Gehäuse des iPad Air 2. Apple hat nun vom iPad Mini 4 über das iPad Air 2, iPad Pro 9.7 bis hin zum riesigen iPad Pro 12.9 einige sehr gute Tablets im Portfolio.
Für welches ich mich entscheiden würde hängt vom Anwendungszweck ab. Wer es gerne klein mag greift zum iPad Mini welches meine Meinung nach aber gegenüber einem iPhone 6S Plus keinen wirklichen Vorteil bietet.
Schwieriger wird die Unterscheidung beim iPad Air 2 und dem iPad Pro 9.7. Beide sind schnell, verfügen über sehr gute Displays und lange Akkulaufzeiten. Nur das iPad Pro kann mit 256 GB Speicher geordert werden, nur das iPad Pro hat die tollen Lautsprecher und die gute Kamera. Auch lässt sich nur das iPad Pro mit Smart Keyboard und Apple Pencil erweitern.
Dafür zahlt man aber auch einen hohen Preis. Das iPad Pro 9.7 kostet ab 689 CHF für die 32GB WiFi Version. Wer genug Geld hat holt sich das LTE Modell mit 256 Speicherkapazität und zahlt dafür dann heftige 1199 Schweizer Franken.
Das iPad Pro 9.7 ist toll, ich liebe den Speed, die Speicherkapazität welche Platz für meine Lieblingsfilme bietet und den tollen Sound. Das Display mit True Tone Technik ist genial, der Preis ist es eher weniger.
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