Ich hege diese Befürchtung nicht und zwar aus folgenden Gründen:
- Microsoft bezahlt für Skype 8.5 Milliarden US $, es ist die grösste Akquisition in der Firmengeschichte von Microsoft. Niemand zahlt soviel Geld für einen Dienst um in danach um den grossen Teil seiner Benutzer zu bringen, indem er nur noch auf den Windows Plattform angeboten wird
- Microsoft kauft für das Geld auch die rund 500 Millionen Skype Benutzer. Auch wenn es keine genauen Zahlen über die Verteilung dieser User pro Plattform gibt, so darf angenommen werden das mindestens 100 Millionen davon auf nicht Windows Geräten wie Smartphones oder Mac und Linux Maschinen unterwegs sind. Diese 100 Millionen Kunden möchte Microsoft behalten
- Es gibt, anders als im Jahre 2006, inzwischen genug Alternativen zu Skype. Google Talk hat eine immer breitere Nutzer Basis und Apples Facetime startet erst richtig durch. Sollte Microsoft andere Plattformen vernachlässigen werden die Benutzer auf andere Dienste ausweichen, und das möchte Microsoft natürlich nicht.
Ich bin eigentlich ganz froh hat Microsoft Skype übernommen, besser als der vormalige Besitzer Ebay ist es auf jeden Fall. Ebay wusste nie so recht etwas mit Skype anzufangen und hat die Plattform nicht weiter entwickelt. Macht Microsoft mit der Integration von Skype in ihre eigenen Produkte ernst, wird für uns Skype Benutzer der Nutzen und die Vielseitigkeit von Skype steigen. Ein Skype direkt im Outlook wünsche ich mir schon seit Jahren!
Viele Tech Guys sind Apple oder Google Fans und neigen dazu alles aus Redmond als Teufels Zeug abzutun. Dabei wird gerne vergessen, dass Microsoft hervorragende Software herstellen kann. Klar ist man im Vorort von Seattle nicht so innovativ wie Apple und nicht so offen wie Google, aber man hat grosse Erfahrung darin Dienste in die eigenen Softwareprodukte einzubinden. Wenn Skype in Zukunft auf meiner Xbox funktioniert, direkt in Office 20xx verlinkt ist und ein Bestandteil von Windows wird, muss das ja nichts schlechtes sein. Deswegen zu fürchten Skype für Android oder für Mac verschwinde halte ich für Unsinn.
Daneben programmiert Microsoft auch Software für andere Plattformen als Windows. Fast auf jedem Mac ist Microsoft Office drauf, welches spätestens seit der Version 2011 richtig brauchbar und praktisch ist 😉 Den Microsoft Messenger gibts auch auf dem Mac. Damit verfolgt Microsoft das Ziel so viele Nutzer wie nur möglich von den eigenen Produkten zu überzeugen, egal auf welcher Plattform. Warum sollte Microsoft mit Skype also plötzlich von dieser Strategie weg kommen?
Letzter Punkt dem ich heute in meiner Timeline öfters begegnet bin, ist die Angst davor Skype werde „schlechter“ sobald Microsoft seine Finger im Spiel habe. Da gilt es zu sagen, dass Skype immer ein toller Dienst, aber eine mitunter lausige Software war. Updates liessen teilweise ewig auf sich warten, neue Versionen waren instabil und Sicherheitslöcher wurden spät geflickt. Das kann ich als Skype Benutzer seit 2006 ziemlich gut einschätzen. Ich denke hier dürfte die Qualität der Software eher steigen sobald Microsoft die Entwicklung übernimmt.
Alles in allem gibt es also keinen Grund sich um Skype Sorgen zu machen, und falls doch alles anders kommt gibt es im Jahre 2011 ja zum Glück einige spannende Alternativen ….